Haselhof

Haselhof wurde früher auch Untereuben genannt. Haselhof bestand um 1800 aus den sogenannten oberen Haselhöfen, nämlich dem Halbhof Nr. 2 (jetzt Metzner), dem Söldengut Nr. 3 (jetzt Küffner) und dem Halbhof Nr. 4 (jetzt Dörfler). Die sogenannten unteren Haselhöfe waren der Halbhof Nr. 1 (jetzt Schwenk) und den 1734 aus dem sogenannten Balpengut auseinandergeteilten Viertelhöfen Nr. 5 (jetzt Lautner) und Nr. 6 (jetzt Müller). Ende des 14. Jahrhunderts werden uns 4 Lehen in Untereuben im Besitz des Herrn Ernfried von Seckendorf genannt, von denen 1544 zwei davon Herrn Melchor von Seckendorf zu Ramsenthal zustehen. 1767 gehen die Rittergüter Ramsenthal und Crottendorf als Ganzes aus der Hand der Wild`schen Erben an die Markgrafen von Bayreuth über. Außerhalb dieses ziemlich geschlossenen Besitzes stand nur der Halbhof Nr. 2 (jetzt Metzner), der zum Klosteramt Himmelkron gehörte. Der 30-jährige Krieg und vor Allem die Pestepedemie 1634 haben in Haselhof ganze Arbeit geleistet, wofür die Einträge in den Bindlacher Kirchenbüchern Zeugnis ablegen. Nur bei zwei Höfen (Nr. 2 – Metzner und Nr. 5 – Lautner) lassen sich die Besitzer weiter zurückverfolgen. Bei allen anderen Höfen sind die damaligen Besitzer durch Pest oder Krieg um`s Leben gekommen.

Auf Haus Nr. 2 (jetzt Metzner) wird Heinz Dörsch 1495 als erster Besitzer genannt. Über die Familien Zeitler aus Theta und Hübner aus Euben kam der Hof 1801 wieder in den Besitz der Familie Dörsch. 1925 heiratete Hans Schmidt aus Wendelhöfen ein. Nach dem Tod seines Sohnes Hans (Dörschen Hans genannt ) wurde der Hof 1990 an Manfred Metzner verkauft. Dieser betreibt eine Pferdezucht mit Trakehnern. Seine Pferde werden auch als Kutschpferde trainiert und eingesetzt.

Haus Nr. 5 (jetzt Lautner) ist um 1650 im Besitz der Forstknechtfamilie Weber. Im Jahr 1722 heiratete Johann Georg Zahn, zuvor Dienstknecht im unteren Schloss Ramsenthal, Elisabeth Weber. Die Familie Zahn sitzt sechs Generationen lang auf dem Hof, bis im Jahr 1923 Johann Lautner Besitzer des Hofes wurde. Die Familie Lautner besitzt diesen Hof noch heute.
Haus Nr. 1 (jetzt Schwenk) besitzt 1684 Hans Schmidt von Ramsenthal. Dieser Name hält sich 7 Generationen auf dem Hof. Mit der Einheirat von Adolf Schwenk aus Troschenreuth im Jahre 1959 änderte sich der Hausname.

Wolfgang Dörfler aus Hauenreuth heiratet 1712 Maria Schmid aus dem Haselhof Nr. 4 (jetzt noch immer Dörfler). Die Vorbesitzer lassen sich nicht weiter zurückverfolgen.

Auch die Besitzgeschichte Nr. 3 (jetzt Küffner) ist nur bis zum Jahr 1721 zurück zu verfolgen, in welchem Albrecht Moreth von Forkenhof auf das Anwesen kommt. Danach kommen auch noch die Familien Zeitler aus Theta und der Schneidermeister Konrad Deinlein aus Bindlach auf den Hof. Im Jahre 1852 heiratete Georg Adam Hübsch aus dem Heisenstein in den Hof ein. Im Jahr1953 ging der Hof an die Familie Küffner über.

Die Besitzgeschichte von Haus Nr. 6 (jetzt Müller) beginnt mit Albrecht Dörfler, der um 1730 auf dem Hof sitzt. Auch die Familien Feulner und Hübner aus Euben erscheinen später noch einmal als Hofname.1912 heiratet Johann Georg Hübner aus Euben ein. Dieser fällt jedoch schon 2 Jahre danach im Jahr 1914 im ersten Weltkrieg. Die kinderlose Witwe heiratet 1922 Konrad Müller aus Neuenplos. Die Familie Müller besitzt den Hof noch heute.

Mit Ausnahme der Milchviehhaltung von Haus Nr.1 (jetzt Schwenk) wird auf keinem der Höfe mehr Landwirtschaft betrieben. Ab den 1960er Jahre bis heute sind in Haselhof auch noch weitere Wohnhäuser entstanden. Eines der bekanntesten Gebäude ist natürlich die alte Schule mit dem Feuerwehrhaus. Darüber folgt ein Extrabericht unter Schulgeschichte.
Werner Hübner