Dörflas

Das heutige Dörflas besteht aus vier Anwesen. Eines davon – das ehemalige „Wasserhaus“ – ist heute im Besitz der Familie Albrecht/Pensel. Der Name rührt von der 1922 erbauten Wasserkraftanlage, dessen Turbinenhaus auf dem genannten Grundstück errichtet wurde und das nach dem zweiten Weltkrieg als Flüchtlingsunterkunft diente. Die Familie Pensel betreibt einen Cateringservice inclusive Kindergeburtstage.

Des Weiteren wird das ehemalige Schießhaus (bereits abgerissen) in den 50er Jahren durch ein Wohnhaus der Familie Stock – Flüchtlinge aus dem russisch besetzten Gebiet – ersetzt. Seit 2019 wohnt Urenkel Marco Kauper mit seiner Familie in diesem Haus.

Bei den beiden anderen Anwesen handelt es sich um Bauernhöfe, die bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgt werden können.

Ersterwähnung am 29. April 1322: Ramung, Eberhard und Friedrich von Künßberg sowie ebenfalls Friedrich von Künßberg, Vormund der Kinder seines Bruders Heinrich, übereignen dem Kloster Langheim den halben Zehnt zu „Ober Eiben“ (Euben) und den halben Zehnt zu „Dörfleins“

Der halbe Hof Nr. 1 (jetzt Preßlein) wird Ende des 14. Jahrhunderts als Lehen der Förtsche, später der Herren von Künsberg aus Thurnau genannt. Der halbe Hof Haus Nr. 2 (Küfner/Bär) gehörte wie Euben zum Kloster Langheim. Die ersten bekannten Besitzer sind auf dem Förtschen Lehen Kunz Dörfler 1476 und sein Sohn Hans, auch Hans von Dörfleins genannt 1477. Auf dem Anwesen Nr. 2 sitzt 1496 Nikel von Dörfleins ohne dass eine Verwandtschaft damit nachgewiesen werden kann. Um 1555 stirbt auf Haus Nr. 1 Gilg Dörfler und der Hof wird dann von Hans Dörfler, ob aus dieser Familie oder der Eubener Familie ist nicht bekannt, gekauft. Sein Stamm setzt sich fort bis zu Georg Dörfler, gestorben 1810. Der bislang als Pächter auf dem Speckner´ schen Hof in St. Georgen gesessene Michael Preßlein von Euben erhält den Hof, den die Preßleins auch heute noch besitzen. Im Jahre 1907 eröffnet Johann Preßlein eine Bierwirtschaft die auch heute noch von der Familie Preßlein als Gastwirtschaft betrieben wird.

Um 1520 sitzt auf Hof Nr. 2 Hans Apel (Opel), der Alte genannt. Die Familie Opel besitzt das Anwesen bis 1649, dann geht das Anwesen durch die Heirat Margareths, der Tochter Hans Opels, an Johann Küfner vom Hauenreuther Hof Nr. 4 über. Bis 2005 sitzt die Familie Küfner auf dem Hof. Zurzeit ist der Hof im Besitz von Elke, einer Tochter von Günther Küfner, und Friedrich Bär. Der ehemalige Kuhstall wurde 2011 zum Seminarraum umgebaut.

Werner Hübner